Newsletter # 11

Was ist gesperrt bei einer Sperrfrist? Edito von Jan Grüebler, Vizepräsident Schweizer Presserat Medienmitteilungen des Bundesgerichts sind oft überschrieben mit einem Vermerk wie zum Beispiel «Sperrfrist Mittwoch 12 Uhr». Auch der Bundesrat und kantonale Behörden verschicken gelegentlich Mitteilungen mit einer Sperrfrist. Was beutet das genau? Und was ist gesperrt bei einer Sperrfrist? Sperrfristen beruhen auf … Weiterlesen

Es kann kein Recherchierverbot geben

Der Presserat hat sich noch nie zur Frage geäussert, ob eine Sperrfrist auch ein Recherchierverbot beinhalten kann. Dieser Ansicht war die Stadt Luzern. Das Onlinemagazin zentralplus.ch wandte sich an den Presserat und bat um Klärung dieser Frage. Der Presserat hat in seiner heute veröffentlichten Stellungnahme festgehalten, dass Sperrfristen dazu dienen, zu klären, wann eine Information … Weiterlesen

Aussage eines SRF-Journalisten durfte als rassistisch bezeichnet werden

Die «Wochenzeitung» (WOZ) bezeichnete in einem Artikel eine «angebliche Aussage» des SRF-Sportmoderators Sascha Ruefer als rassistisch. In der Rohfassung der Aufnahme zur Dokuserie «The Pressure Game» zur Schweizer Fussball-WM-Kampagne in Katar 2022 soll Ruefer gesagt haben: «Granit Xhaka ist vieles, aber er ist kein Schweizer.» Gegen den WOZ-Artikel ging beim Presserat eine Beschwerde ein. Andere … Weiterlesen

«Grüne» müssen sich Kritik von scheidendem Parteimitglied gefallen lassen

Die Grüne-Partei sei mitschuldig an den Gräueltaten im Ukrainekrieg: Unter anderem mit dieser Begründung hat das langjährige Parteimitglied und der Luzerner Kantonsrat Urban Frye seinen Austritt aus der Partei begründet. Diesen gab er in einem Interview mit der «Luzerner Zeitung» bekannt. Auch die «Grünen» erfuhren auf diesem Weg davon. Diese wandten sich an den Presserat, … Weiterlesen

Für einen starken und unabhängigen Presserat

Eine Gruppe gemeinnütziger Stiftungen engagiert sich gemeinsam für die Stärkung und Weiterentwicklung des Schweizer Presserats. Vereint unterstützen sie die Organisation für die nächsten zwei Jahre mit insgesamt 330’000 CHF, damit der Schweizer Presserat sich modernisieren und nachhaltig für die Zukunft aufstellen kann. Ein Garant für journalistische Qualität und Transparenz Der Presserat erfüllt als zentrale Beschwerdeinstanz für … Weiterlesen

Newsletter # 10

Nichteintreten wegen Parallelverfahren: Was heisst das? Wann gibt es Ausnahmen? Edito von Susan Boos, Präsidentin Schweizer Presserat Manchmal tritt der Presserat auf eine Beschwerde nicht ein, weil es ein sogenanntes «Parallelverfahren» gibt. Für Leute, die eine Beschwerde eingereicht haben, ist die Logik dahinter mitunter schwer nachvollziehbar. Am Beispiel der Beschwerde eines Abts (vgl. Stellungnahme 23/2024) … Weiterlesen

Es braucht mindestens zwei unabhängige Quellen

Die «Basler Zeitung» berichtete, dass die Stadtreinigung beim Werk eines berühmten Künstlers in der Basler Innenstadt täglich Exkremente wegputzen müsse. Der Titel lautete: «Nicht mehr nur ein Pissoir: Roma hinterlassen Exkremente bei der Serra-Plastik». Der Presserat stellte sich zwei Fragen: Verstösst der Artikel gegen das Wahrheitsgebot? Und ist er diskriminierend? Nach kontroverser Diskussion sieht das … Weiterlesen

Nichteintreten wegen parallelem Gerichtsverfahren

Das Magazin «L’Illustré» veröffentlichte ein Foto eines Abts, verwechselte ihn dabei aber mit einem Priester, dem schwerer sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Der Abt strengte ein Gerichtsverfahren an und reichte gleichzeitig beim Presserat eine Beschwerde ein. Für gewöhnlich tritt der Presserat auf solche sogenannte Parallelverfahren nicht ein. Der Abt wollte, dass sich der Schweizer Presserat trotzdem … Weiterlesen

Teilweise unzureichende Einordnung in der Kriegsberichterstattung

Der Presserat hatte zwei Beschwerden gegen die Radio Télévision suisse (RTS) im Zusammenhang mit deren Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine zu beurteilen. Er kam zum Schluss, im einen Fall habe die RTS die Pflicht verletzt, die Wahrheit zu suchen und keine wesentlichen Informationen zu unterschlagen. RTS drehte eine Reportage über ausländische Freiwillige, die … Weiterlesen

Wie man Fehler korrekt korrigiert

Das Onlineportal «kath.ch» verwechselte in der Berichterstattung zwei Personen. Die eine Person reichte Beschwerde beim Presserat ein, weil der Redaktor den Fehler nicht korrekt korrigiert habe. Der Presserat teilt diese Ansicht. In seiner Stellungnahme hält er auch nochmals fest, wie Korrekturen korrekt zu erfolgen haben: Sie müssen unverzüglich erfolgen und es muss – insbesondere bei … Weiterlesen

Kritik an spezifischen ausländischen Gruppen muss möglich sein

Die «Bodensee Nachrichten» berichteten über Autoposer und zitierten den ehemaligen Präsidenten der betreffenden Stadt, der sich kritisch zu diesen Posern äusserte. Unter anderem sagte er, wenn man Kontrollschilder abfrage, komme man darauf, dass die Halter der lärmenden Fahrzeuge den gleichen Migrationshintergrund hätten. Gegen den Artikel ging eine Beschwerde beim Presserat ein, weil damit negative Werturteile … Weiterlesen

Susan Boos für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet

Susan Boos, Präsidentin des Schweizer Presserats, ist am 15. Mai 2024 von der Jury des Zürcher Journalistenpreises mit dem Preis für das Gesamtwerk ausgezeichnet worden. Wir gratulieren herzlich.

Identifizierung nicht im öffentlichen Interesse

Im September 2023 reichten die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern UPD Beschwerde beim Presserat gegen die «Berner Zeitung» und den «Bund» ein. Der Titel des Artikels lautete «Verurteilte Ärztin arbeitet trotz Verbot». Im Lead stand:  «Universitäre Psychiatrische Dienste Bern. Weil sie einen ehemaligen Patienten sexuell genötigt hat, bekommt eine Psychiatrieärztin ein Tätigkeitsverbot. Die UPD haben sie … Weiterlesen

Unberechtigte Kritik an Autohändlern

Im Mai 2023 reichte X. beim Presserat eine Beschwerde gegen die SRF-Nachrichtensendung «Tagesschau» ein. Es ging um den Bericht mit dem Titel «Autohändler in der Schweiz umgehen Abgas-Strafgebühren», der sich auf eine Untersuchung der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) stützte. Der Presserat ist der Ansicht, dass die im Bericht genutzten Begriffe «Umgehung» und «Trick» suggerieren, dass Schweizer … Weiterlesen

Wann dürfen JournalistInnen aus Mails zitieren?

Dürfen JournalistInnen aus Mailwechseln zitieren? Eine Beschwerde gegen «tagesanzeiger.ch» warf diese Frage auf. Es ging um einen Jungpolitiker, der nicht an einem Streitgespräch teilnehmen wollte. Der Redaktor zitierte danach aus dem Mail des Jungpolitikers. Die erste Kammer des Presserates beriet die Beschwerde und wies sie ab. Die Begründung: Personen, die sich in der Öffentlichkeit bewegen … Weiterlesen

Newsletter # 8

KI-Leitfaden des Presserats: Das Making-of Edito Susan Boos (Präsidentin Schweizer Presserat) Der Schweizer Presserat hat soeben einen Leitfaden zum journalistischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) publiziert. Wie ist er entstanden? Am Anfang standen Fragen wie: Was verstehen wir überhaupt unter dem diffusen Begriff «Künstliche Intelligenz»? Und müssen die «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen … Weiterlesen

Wahrheitsgetreue Berichterstattung über ein Fussballspiel der Schweizer Nationalmannschaft

Die «NZZ am Sonntag» hat mit ihrem Artikel «Er kann es nicht lassen» nicht gegen die Rechte und Pflichten der Journalistinnen und Journalisten verstossen. Im Artikel wird das Verhalten des Captains der Schweizer Fussballnationalmannschaft, Granit Xhaka, während des WM-Gruppenspiels gegen Serbien thematisiert. Xhaka hatte sich im Spiel vom 3. Dezember in seinen Schritt gelangt und … Weiterlesen

Falschinformation zu Pubertätsblockern

In einem sehr ausführlichen Artikel über die Behandlung von Kindern, welche sich dem jeweils anderen Geschlecht zugehörig fühlen (sog. Geschlechtsdysphorie) stellte die SonntagsZeitung fest, dass die Zahl solcher Fälle stark zunehme. Dies sei problematisch, weil die entsprechende Diagnose heute zu wenig gründlich erfolge und die häufig verschriebene Therapie mit Hormonblockern schädlich sein könne. In Grossbritannien … Weiterlesen

Newsletter # 7

Native Ads – Hüten wir unser Saatgut Edito Susan Boos (Präsidentin Schweizer Presserat) Native Ads, das ist die Art Werbung, die sich in die redaktionellen Teile reinschleicht und sich als journalistischer Inhalt verkleidet. Für die MedienkonsumentInnen sind Native Ads eine Falle. Sie sind nicht in der Lage zu erkennen, dass es sich um Werbung handelt. … Weiterlesen

Peter Studer (1935-2023) – Unermüdlicher Einsatz für einen fairen Journalismus

Ein Nachruf von Martin Künzi Für den Presserat war der Publizist und Medienjurist Peter Studer ein Glücksfall. Das 1977 vom damaligen Journalistenverband «Schweizer Presse» (später «Schweizer Verband der Journalistinnen und Journalisten», heute «Impressum») gegründete Selbstkontrollorgan bearbeitete anfangs nur wenige Fälle pro Jahr. Zusammen mit seinem Vorgänger – dem Journalisten und Medienwissenschaftsprofessor Roger Blum – trug … Weiterlesen

Presserat heisst Beschwerde gegen die «Tribune de Genève» teilweise gut: Erwähnung der Nationalität ist nicht automatisch diskriminierend

Mit der Veröffentlichung eines Artikels mit dem Titel «Le ‹coup de la Russe›, un véritable cauchemar pour les hommes» («Der ‹Russinnen-Trick› wird zum Albtraum für Männer») hat die «Tribune de Genève» die Pflicht zur Wahrheitssuche und die Regeln für den Umgang mit Quellen nicht eingehalten: Indem die «Tribune de Genève» es versäumte, den Kontakt mit … Weiterlesen

Presserat heisst Beschwerde gegen «Republik» teilweise gut: Privatsphäre verletzt

Die «Republik» hat in einem ausführlichen Artikel über den «meistgesuchten Badi-Pächter der Welt» berichtet. Dessen Namen nannte sie nicht, hingegen die Namen der betreffenden Badeanstalt und der Gemeinde. Damit war für die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde und deren Umgebung einfach erkennbar, um wen es sich handelte. Eine identifizierende Berichterstattung ist nur zulässig, wenn bestimmte … Weiterlesen

«24 heures» und «Blick.ch» haben korrekt über den Abenteurer Mike Horn berichtet

Der Schweizer Presserat hat eine Beschwerde von Mike Horn gegen verschiedene Artikel von «24 heures» und die französische Seite von «Blick.ch» abgewiesen. Diese waren im Anschluss an eine Sendung von «Temps présent» auf RTS über die Vergangenheit des Abenteurers und Sportlers erschienen: Horn habe während der Apartheid jenen südafrikanischen Spezialeinheiten angehört, die die Aufstände bekämpften. … Weiterlesen

Darf ein Erfahrungsbericht unter einem Pseudonym geschrieben werden? Ja, wenn die Regeln eingehalten werden.

Der Presserat hat eine Beschwerde gegen «Die Zeit Schweiz» teilweise gutgeheissen. Unter dem Titel «Ich will heim! Erfahrungsbericht aus dem Pflegeheim» hat eine Autorin über ihr Erlebtes in einer von ihr anonymisierten Institution geschrieben. Sie tat dies unter einem Pseudonym. Dies erachtet der Presserat als unproblematisch. Allerdings behauptet die Autorin in ihrem Artikel, dass die … Weiterlesen

Rüge für «Tribune de Genève» und die französischsprachige Ausgabe des «Blick»: Keine ausreichenden Quellen

Der Schweizer Presserat hat die Beschwerde einer Lehrerin weitgehend gutgeheissen, die Gegenstand zweier Artikel im französischsprachigen «Blick» und der «Tribune de Genève» war. Die Titel der Artikel lauteten «Une prof genevoise avait fait un salut nazi en classe: elle est réintégrée» (Eine Genfer Lehrerin, die vor ihrer Klasse den Hitlergruss machte, arbeitet wieder) und «La … Weiterlesen

Newsletter # 6: Darf BigLayla moderieren?

Edito Susan Boos (Präsidentin Schweizer Presserat) «Radio made by KI!» So lautet die Eigentwerbung von Radio «bigGPT». Alle Nachrichten werden von ChatGPT zusammengestiefelt und von einer nicht-realexistierenden Moderatorin präsentiert. Sie nennt sich BigLayla, sieht  geschliffen schön aus und schreibt über sich, sie wolle «die Welt mit Offenheit und einem positiven Mindset ein kleines Stückchen besser … Weiterlesen

Presserat weist Beschwerden gegen NZZ ab: Verstoss gegen die Wahrheitspflicht nicht belegt

Die «Neue Zürcher Zeitung» hat mit einem Kommentar zu Aktivitäten von KlimaaktivistInnen die Wahrheitspflicht nicht verletzt, jedoch den Sachverhalt ungenau beschrieben. Der Autor hatte in seinem Kommentar festgehalten, dass KlimaaktivistInnen, die sich auf Strassen festklebten, erstmals nicht mehr nur als Ärgernis wahrgenommen würden, sondern als Gefährder von Menschenleben. In Berlin sei eine Velofahrerin gestorben, nachdem … Weiterlesen

Beschwerde gegen «20 Minuten» gutgeheissen: Privatsphäre verletzt

Der Presserat hat eine Beschwerde gegen «20 Minuten» gutgeheissen. Die Zeitung hatte über einen Einsatz der Neuenburger Polizei im Haus einer spanischen Staatsbürgerin berichtet. Die Frau soll ihre beiden Kinder gegen den Willen des Vaters in die Schweiz gebracht haben und werde von den spanischen Behörden gesucht. Dabei gab die Zeitung Falschinformationen, die in spanischen … Weiterlesen

Presserat rügt «Blick»: Wahrheit und Berichtigungspflicht verletzt

Mit dem Artikel «Weltweiter Ausstieg vom Atomausstieg» vom 13. März 2023 hat der «Blick» den Journalistenkodex verletzt. Der Schweizer Presserat heisst eine entsprechende Beschwerde gut, wonach der Einstieg des Textes falsch sei, genauer genommen die Sätze: «Am Samstag hat Japan der Opfer der Reaktorkatastrophe von Fukushima gedacht. Zwölf Jahre ist es seit dem Atom-GAU her, … Weiterlesen

Was macht KI mit dem journalistischen Kodex?

Podiumsdiskussion des Gönnervereins des Schweizer Presserats Wie sollen die neuen KI-Werkzeuge wie ChatGPT & Co. in der journalistischen Praxis behandelt werden? Stellen diese neuen Tools den Berufskodex für fairen Journalismus in Frage? Braucht es neue Regeln? Und kommt eine Zeit, in der «echter», menschengemachter Journalismus auf eine ganz neue Art gewürdigt werden muss? Der Gönnerverein … Weiterlesen

Newsletter #5:  Regeln für KI im Journalismus

Edito Susan Boos (Präsidentin Schweizer Presserat) «Lisa Kochen & Backen» heisst das Heft, das im Mai Geschichte schrieb. Der deutsche Burda-Verlag gibt es heraus. Eigentlich nichts Besonderes – ausser: Das Kochmagazin war von einer künstlichen Intelligenz (KI) zusammengeschrieben worden, wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtete. Niemand hat die «genialen 99 Pasta-Rezepte für Geniesser» getestet. Darf man … Weiterlesen

Rüge für «kath.ch»: Informieren, wo ein Interview erscheint

Der Presserat hat ein Interview mit dem Autor, Regisseur und Hauptdarsteller der Fernsehserie «Tschugger» gerügt, welches das Internetportal «kath.ch» veröffentlicht hat. Zum einen hätte dem Interviewpartner fairerweise gesagt werden müssen, dass das zum Teil kirchenkritische Gespräch nicht nur wie vereinbart in einem deutschen Film-Fachmagazin erscheint, sondern auch in einem Schweizer Onlinemedium mit primär religiöser Ausrichtung. … Weiterlesen

Funiciellos Menschenwürde verletzt: «Nebelspalter» teilweise gerügt

Der «Nebelspalter» hat mit dem Beitrag «Tamara Funiciello: Geboren, um auszusterben» Funiciellos Menschenwürde verletzt. Der «Nebelspalter» deklariert sich selbst als «Politmagazin mit Humor». Für den Presserat handelt es sich bei dem monierten Text auch klar um einen satirischen Beitrag. Er hatte deshalb die Frage zu beantworten, wie viel Satire darf. Grundsätzlich legt der Presserat bei … Weiterlesen

«Gipfel Zytig» gerügt: Perfide Assoziation hergestellt

Die «Gipfel Zytig» hatte auf ihrer Witzseite ein Doppelbild publiziert: Oben zwei schwarze Menschen, die je einen deutschen Pass vor die Kamera halten, ins Bild eingefügt der Kommentar: «Wir sind Deutsche.» Darunter die Köpfe zweier Löwen mit dem Satz: «Und wir sind Vegetarier.» Die «Gipfel Zytig» («Das Organ für den Tourismus im Prättigau, in der … Weiterlesen

Beschwerde gegen RTS abgewiesen: Reportage hatte einen anderen Fokus

JournalistInnen sollten so viel wie möglich über die Identität, die Rolle und die Motivation der Menschen wissen, denen sie in einer Reportage das Wort geben. Der Schweizer Presserat weist die Beschwerde eines Zuschauers gegen das Westschweizer Fernsehen RTS dennoch ab.  Dieser war der Ansicht, der vierminütige Beitrag mit dem Titel «Kherson, le prix de la libération» … Weiterlesen

Wahrheitspflicht gilt auch bei Faksimile: Beschwerde gegen «La Regione» gutgeheissen 

Die Zeitung «La Regione» druckte anlässlich ihres Dreissig-Jahre-Jubiläums ein Faksimile der ersten Titelseite ab. Diese enthielt unter anderem einen Artikel über ein Verbrechen; im Text wurde namentlich eine Person erwähnt, die wegen des Delikts verhaftet worden sei. Die Information war falsch, ein Gericht hatte die Zeitung deswegen verurteilt. Schon bei der ersten Publikation war es … Weiterlesen

Madeleine Baumann neue Publikumsvertreterin 

Der Stiftungsrat des Presserats hat Madeleine Baumann einstimmig zur neuen Publikumsvertreterin der französischsprachigen 2. Presseratskammer gewählt. Sie tritt die Nachfolge von David de Siebenthal an, der den Presserat Anfang Jahr verlassen hat. Madeleine Baumann war bis Ende April Dekanin für internationale Beziehungen an der Haute Ecole de la Santé La Source und hat sich nun frühpensionieren lassen. … Weiterlesen

Regeln für den Einsatz von KI im Journalismus

Das EU-Parlament ist daran, ein Gesetz zur Regulierung von sogenannter künstlicher Intelligenz (KI) zu erarbeiten. Der Schweizer Presserat beschäftigt sich zurzeit intern intensiv mit der Frage, wie KI-Werkzeuge – wie zum Beispiel das Sprachprogramm ChatGPT – den Journalismus beeinflussen. Vor allem geht es darum, zu klären, ob und allenfalls wie die berufsethischen Richtlinien und eventuell auch … Weiterlesen

Newsletter #4:  Diskutieren, nicht richten

Edito Susan Boos (Präsidentin Schweizer Presserat) Ende Frühling gibt der Presserat jeweils das Jahrheft heraus. Damit bieten sich ein Rückblick und ein Vergleich an. Es war beschwerdetechnisch schon fast ein ruhiges Jahr: 2022 gingen 85 Beschwerden ein, was etwa dem langjährigen Mittel entspricht. Während der Coronazeit waren wir mit jeweils doppelt so vielen Beschwerden konfrontiert. … Weiterlesen

Beschwerde gegen NZZ abgewiesen: Presserat entscheidet nicht über strittige komplexe Sachverhalte

Die NZZ hat mit einem Artikel unter dem Titel «Der grosse Gedächtnis-Streit» und dem Untertitel «Dürfen Therapeuten allen Erinnerungen ihrer Patientinnen glauben? In der Psychiatrie kursiert eine Verschwörungstheorie» den Journalistenkodex nicht verletzt. Der Artikel beinhaltete eine sehr ausführliche Auseinandersetzung mit dem komplexen Krankheitsbild der «dissoziativen Identitätsstörung» und dem wissenschaftlichen Streit über deren Ursachen und Folgen. … Weiterlesen

«Weltwoche daily»: Keine Rüge trotz Doppelrolle des Chefredaktors

Mit der «Weltwoche daily»-Ausgabe vom 1. März 2022 hat «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel den Journalistenkodex nicht verletzt. In seinem Videoformat sendete Köppel aus dem Bundeshaus und sprach dabei von einer Frage, die er dem Bundespräsidenten habe stellen wollen – und zwar in seiner Rolle als Nationalrat. Kommentiert hat er den Vorfall als Journalist. Eine Person beschwerte … Weiterlesen

Drei Rügen ausgesprochen: Wenn Werbung verschleiert wird

Beschwerden zur Richtlinie 10.1 – Trennung zwischen redaktionellem Teil und Werbung – treffen beim Schweizer Presserat regelmässig ein. Nicht zuletzt, weil die Medienhäuser bald jede mögliche Variante der Betitelung von bezahlter Werbung ausprobiert haben: Sie kann «Publireportage», «Verlagsreportage», «Sponsored Content» und «Werbebeitrag» heissen,», oder es ist ein «pr» oder «zvg» gekennzeichneter Artikel. Meistens reicht das nicht … Weiterlesen

Newsletter #3: Mehr Fairness

Edito Susan Boos, Präsidentin Schweizer Presserat Die Richtlinie 3.8 ist eine der Richtlinien, die in Beschwerden an den Presserat relativ häufig angerufen werden. Es geht dabei um das «Anhören bei schweren Vorwürfen». Der Presserat hat diese Richtlinie nun revidiert. In der alten Richtlinie wurde nicht präzisiert, was überhaupt unter einem schweren Vorwurf zu verstehen ist. … Weiterlesen

Beschwerde gegen «Gesundheitstipp» gutgeheissen: unsachgemässe Berichterstattung über Kesb

Der «Gesundheitstipp» hat die Interventionen der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) thematisiert. Das Magazin illustrierte die Problematik am Fall eines betagten Ehepaars. Titel: «Kesb: Wildwest-Methoden im Baselbiet». Am Anfang des Artikels wurde beschrieben, wie das betreffende Paar von VertreterInnen der Kesb Birstal beim Frühstück überrumpelt worden sei. Die Ehefrau sei gegen den Willen des Ehegatten mit … Weiterlesen

Beschwerde gegen «20 Minuten online» teilweise gutgeheissen: Reflexartige Publikation von Behördeninformationen ist problematisch

Am 2. Mai 2022 veröffentlichte «20 Minuten online» einen Artikel mit der Oberzeile «Ukraine ist sich sicher» und dem Titel «Diese zehn Männer haben in Butscha gemordet und gefoltert». Darunter findet sich eine Bildstrecke mit den Porträts von jungen Männern, die alle namentlich genannt und eindeutig zu erkennen sind. Ein Leser erhob dagegen Beschwerde: «20 Minuten online» entstelle … Weiterlesen

Notwendige Informationen bei Meinungsumfragen: Beschwerde gegen «Wohler Anzeiger» gutgeheissen

Bei einer Grafik zu einer einfachen Umfrage – es ging um die Zustimmung zum kantonalen Steuergesetz oder die Ablehnung desselben, worüber kurz danach an der Urne abgestimmt werden sollte – fehlten in den drei Lokalzeitungen «Wohler Anzeiger», «Bremgarter Bezirks-Anzeiger» und «Der Freiämter» mehrere Angaben: So blieb beispielsweise unklar, wie viele Leserinnen und Leser sich daran … Weiterlesen

Verschleierung des Berufs: «SonntagsZeitung»-Journalist recherchierte unlauter in Facebook-Gruppe

Im Juni 2022 publizierte die «SonntagsZeitung» einen Artikel über zwischenmenschliche und interkulturelle Probleme zwischen Gastfamilien und ukrainischen Flüchtlingsfamilien. Immer häufiger wollten sich diese vor dem vereinbarten Zeitraum wieder trennen.  Um die möglichen Konflikte zu illustrieren, zitierte die Zeitung Aussagen, die aus einer privaten Facebook-Gruppe stammten, die als Selbsthilfegruppe für Gastfamilien eingerichtet worden war. Im Artikel … Weiterlesen

Newsletter #2: Bussen wegen geheimer Informationen – weg mit Artikel 293 StGB!

Edito Susan Boos, Präsidentin Schweizer Presserat Indiskretionen elektrisieren journalistische Gemüter. Aber dürfen JournalistInnen geheimes Material in jedem Fall veröffentlichen? Das Statthalteramt des Bezirks Zürich befand im Frühling 2021: Nein – und stellte drei Journalisten der Tamedia-Zeitungen und der NZZ einen Strafbefehl aus. Sie sollten Bussen von 400 bis 800 Franken bezahlen. Es ging um das … Weiterlesen

Als Meinungsbeitrag erkennbar: Presserat weist Beschwerde gegen «Weltwoche» ab

Der Schweizer Presserat hat eine von gut 300 Mitunterzeichnenden eingereichte Beschwerde eines Journalisten abgewiesen. Die Beschwerde richtete sich gegen einen in der «Weltwoche» veröffentlichten Artikel von Hubert Mooser. Dieser beschäftigte sich kritisch mit der SRF-Berichterstattung am ersten Tag des Einfalls russischer Truppen in die Ukraine. Der Artikel kritisierte insbesondere, dass die SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky an … Weiterlesen

Unkritische und lobende Berichte müssen als Werbung gekennzeichnet sein

Der Presserat heisst eine Beschwerde gegen den Videoblog «Weltwoche daily» gut. Chefredaktor Roger Köppel leitete seinen Beitrag mit einem Tipp zum Finanzwesen ein: Die Investmentgesellschaft Real Unit und deren Gründer, der ihm bestens bekannte Privatbankier Karl Reichmuth, lieferten seiner Ansicht nach eine finanzielle Lösung in unsicheren Zeiten. Den Beitrag beendete Köppel mit «Weitere Informationen finden … Weiterlesen

Beschwerde teilweise gutgeheissen: Trotz Kommentarfreiheit müssen die Fakten stimmen

Beim Presserat ging eine Beschwerde gegen einen Kommentar von Philipp Löpfe auf «watson.ch» ein. In dessen Lead heisst es: «Ob SVP oder Weltwoche, ob Republikaner oder Fox News: Sie alle stehen stramm hinter dem russischen Präsidenten und seinem absurden Krieg.» Löpfe zitiert SVP-Politiker Franz Grüter, wie er sich im «Blick» geäussert habe. Zudem sei die … Weiterlesen

Newsletter #1/2022: Man kann den Presserat für überflüssig halten, nur …

Hier kommt der erste Newsletter des Schweizer Presserats. Wir werden in unserem Newsletter jeweils über wichtige Beschwerden und Entscheide berichten und sporadisch auf relevante medienethische Debatten aus dem In- oder Ausland eingehen.  Eine Frage, die gerne hochgespielt wird: Wozu braucht es überhaupt den Presserat? «Den Presserat nehme ich überhaupt nicht ernst. Es ist eine einseitige, … Weiterlesen

Namensnennung gerechtfertigt: Presserat weist Beschwerde eines Professors gegen «Le Matin Dimanche» ab

Ein Universitätsprofessor beschwerte sich über einen Artikel vom 31. Oktober 2021 in «Le Matin Dimanche», in welchem er des «autoritären Machismus» bezichtigt und mit Namen und Bild identifiziert wurde. Die detaillierten Vorwürfe kamen von «Studentinnen und Studenten der Universität Bern», im Speziellen von einer Forschungsdoktorandin, die mit ihm in Konflikt stand. Der Professor sah eine … Weiterlesen

Rüge gegen NZZ abgewiesen: Presserat kann keine strittigen wissenschaftlichen Fragen klären

Im Dezember 2021 veröffentlichte die NZZ einen Artikel unter dem Titel: «Impfempfehlung? Nein, dazu können sich Schweizer Homöopathen nicht durchringen». In diesem Zusammenhang wurde bemerkt: «Fast 10 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer versuchen sich laut einer Umfrage aus dem Jahr 2014 mit Globuli zu kurieren – obwohl es keinerlei wissenschaftliche Evidenz gibt, dass homöopathische Mittel … Weiterlesen

Keine Rüge für «20 Minuten» und «Tages-Anzeiger»: Beschwerden des Vereins Netzcourage abgewiesen 

Der Schweizer Presserat hat zwei Beschwerden gegen «20 Minuten» und den «Tages-Anzeiger» abgewiesen. Beide Beschwerden richteten sich gegen die Berichterstattung über einen Tweet, den die Redaktion «Megafon» der Berner Reitschule veröffentlicht hatte. Im Tweet enthalten ist die Zeichnung einer Hinrichtungsszene aus der Zeit der Französischen Revolution. Darin wird ein durch eine Guillotine abgetrennter Kopf präsentiert. … Weiterlesen

Kommentare müssen erkennbar und Interessenbindungen transparent sein 

Das Newsportal «Linth24» hat verschiedentlich über Standortdiskussionen von Sportanlagen in Rapperswil berichtet, insbesondere über die Platzierung der Trainingshalle der «Rapperswil Jona Lakers». Gegen zwei dieser Texte hat der Stadtrat von Rapperswil Beschwerde erhoben. Er monierte, in dem einen Bericht über einen Gerichtsentscheid seien stark kommentierende Meinungsäusserungen enthalten gewesen, was für die Leserschaft aber nicht genügend … Weiterlesen

«Tagblatt der Stadt Zürich» gerügt: Unzulässige Schleichwerbung 

Der Presserat hat eine Beschwerde gegen das «Tagblatt der Stadt Zürich» gutgeheissen. Im November 2021 veröffentlichte die Zeitung einen Artikel über eine Veranstaltung zum Thema Führung, Strategie und Entscheidungsfindung mit alt Bundesrat Christoph Blocher. Eine Mitarbeiterin der veranstaltenden Firma hatte den Text verfasst. Sie lobte den Anlass in den höchsten Tönen, wies auf die nächste … Weiterlesen

Neue Mitglieder: Christina Neuhaus und Pascal Tischhauser in Presserat gewählt

Christina Neuhaus und Pascal Tischhauser: So heissen die beiden neuen Mitglieder des Presserats. Neuhaus leitet das Ressort Inland der «Neuen Zürcher Zeitung», Tischhauser ist stellvertretender Leiter des «Blick»-Politikressorts. Der Stiftungsrat hat die beiden renommierten JournalistInnen per 1. September 2022 gewählt und das langjährige Presseratsmitglied Jan Grüebler zum Präsidenten der 3. Kammer und neuen Vize-Präsidenten ernannt. Er folgt damit … Weiterlesen

Tamedia-Journalistin hätte angehört werden müssen

Es ist selten, dass ein Medienunternehmen an den Presserat gelangt. Tamedias Beschwerde richtete sich jedoch gegen zwei Artikel, die in verschiedenen Publikationen der CH-Media-Gruppe erschienen sind. CH Media hatte vor dem Hintergrund der Affäre rund um die Zuger Landammannfeier von 2014 berichtet, ein Buch der Tamedia-Journalistin Michèle Binswanger dürfe vorläufig nicht erscheinen. Umstritten sei der … Weiterlesen

Rettungsring für den Presserat

Die Finanzierung des Schweizer Presserats ist bis Ende 2023 gesichert. Der Stiftungsrat schiesst einmalig 100 000 Franken ein. Neue Projekte – die auch helfen sollen, die langfristige Finanzierung zu garantieren – können damit angegangen werden. Im Februar wurde das Medienförderpaket an der Urne abgelehnt, damit rückte die vom Presserat dringend benötigte finanzielle Unterstützung durch den Bund … Weiterlesen

Ablehnung des Medienpakets bedeutet eine grosse Herausforderung

Am 13. Februar hat das Schweizer Stimmvolk das Medienförderungspaket abgelehnt. Dieses «Nein» stellt für den Schweizer Presserat eine grosse Herausforderung dar. Der Presserat ist eine Selbstregulierungsorganisation der Schweizer Medienbranche und ein Ort der ethischen Reflexion. Grundsätzlich wird der Presserat von der Branche getragen, diese Mittel sind aber limitiert. Mit dem Medienpaket hätte der Presserat eine … Weiterlesen

Annik Dubied bei „Médialogues“

Seit diesem Sommer ist Annik Dubied Vizepräsidentin des Schweizer Presserats und Präsidentin der zweiten, französischsprachigen Kammer. Aus diesem Anlass war sie Gesprächspartnerin in der Sendung „Médialogues“ auf Radio RTS La Première. Sendung anhören

Presserat erfreut über Verabschiedung des Medienförderpakets

Die eidgenössischen Räte haben heute dem Medienförderpaket zugestimmt. Davon wird auch der Schweizer Presserat profitieren. Ein gutes Signal für die Sicherung von qualitativ hochstehendem Journalismus. Mit der Verabschiedung des Medienförderpakets stehen die Chancen gut, dass auch der Schweizer Presserat künftig mit Bundesmitteln unterstützt wird. Der Presserat ist eine Selbstregulierungsorganisation, die zurzeit vollständig von der Branche … Weiterlesen

Presserat fällt fast 100 Entscheide

Über den Wandel des Presserats und den Aufbruch in schwierigen Zeiten: Das Jahrheft 2021 des Schweizer Presserats ist erschienen  Der Schweizer Presserat hat sein Jahrheft 2021 veröffentlicht. Der scheidende Präsident Dominique von Burg thematisiert im Editorial den Wandel des Presserats von einem Gremium mit pädagogischem Ansatz hin zu einem Gremium mit einer juristischen Tendenz. Und … Weiterlesen

Ab dritter Beschwerde pro Jahr: Kostenbeteiligung auch für Privatpersonen

Von Privatpersonen eingereichte Beschwerden behandelt der Presserat, ohne eine Kostenbeteiligung zu verlangen. An diesem Grundsatz hält er fest. Ab dem 1. Mai 2021 kostet die dritte Beschwerde der gleichen Person innerhalb eines Kalenderjahres 500 Franken, die vierte und alle weiteren 1000 Franken. Diese Änderung des Geschäftsreglements hat der Stiftungsrat an seiner Sitzung vom 20. April … Weiterlesen

Martina Fehr neue Präsidentin der Stiftung «Schweizer Presserat»

Der Stiftungsrat der Stiftung «Schweizer Presserat» hat am 20. April 2021 Martina Fehr, Direktorin der Schweizer Journalistenschule MAZ, zur Präsidentin des Stiftungsrats gewählt. Sie folgt auf Markus Spillmann, der die Stiftung seit 2017 präsidiert hat und nicht mehr für eine zweite Amtszeit antritt.   Martina Fehr ist Journalistin mit langjähriger Berufs- und Führungserfahrung. Sie kennt die … Weiterlesen

Frischer Wind beim Schweizer Presserat

Der Stiftungsrat hat am 26. November 2020 sechs neue Mitglieder des Schweizer Presserats gewählt. Ab dem 1. Januar 2021 stossen die Journalistinnen und Journalisten Joëlle Fabre (24heures), Michael Furger (NZZ am Sonntag), Fati Mansour (Le Temps) und Anne-Frédérique Widmann (RTS) zum Presserat; dazu kommen als Publikumsvertreter die Geschichtsprofessorin Monika Dommann (Universität Zürich) und der Anwalt … Weiterlesen

Susan Boos neue Präsidentin des Presserats

Der Stiftungsrat des Schweizer Presserats hat eine neue Präsidentin gewählt: Die Journalistin, Buchautorin und Redaktorin Susan Boos wird per 1. Januar 2021 Nachfolgerin des zurücktretenden Dominique von Burg. «Susan Boos hat uns unter anderem mit ihrer zukunftsgerichteten Vorstellung, wie sich der Presserat weiterentwickeln könnte, überzeugt», sagt Stiftungsratspräsident Markus Spillmann. Boos, die über langjährige Erfahrung als … Weiterlesen

Jahrheft 2020 des Schweizer Presserats: zur Rolle der Medien in Zeiten von Corona, zu Native Advertising und zur unverzichtbaren Wächterfunktion des Presserats

Der Schweizer Presserat hat sein Jahrheft 2020 veröffentlicht. Präsident Dominique von Burg macht sich im Editorial Gedanken zur Rolle der Medien während der Corona-Krise. Stiftungsratspräsident Markus Spillmann schreibt, weshalb der Presserat unverzichtbar ist für die Glaubwürdigkeit des Journalismus. Und der langjährige Vizepräsident des Presserats, Max Trossmann, beobachtet und bewertet die Entwicklungen rund um den Dauerbrenner … Weiterlesen

Wechsel im Präsidium des Presserats

Francesca Snider, langjährige Vizepräsidentin des Presserats und Präsidentin der 1. Beschwerdekammer, ist per 20. April 2020 aus dem Presserat zurückgetreten. Casper Selg (ex SRF), bisher bereits Mitglied der 1. Kammer, übernimmt ad interim bis zur bevorstehenden Umstrukturierung des Presserats das Präsidium der 1. Kammer und gleichzeitig das Vizepräsidium des Presserats. Die Tessiner Rechtsanwältin und Notarin … Weiterlesen

Presserat gefragt wie nie

Der Schweizer Presserat hat letztes Jahr 83 Entscheide gefällt – so viele wie nie zuvor in seiner über vierzigjährigen Geschichte. Auch die Zahl der erledigten Beschwerdeverfahren erreichte mit 125 ein Höchst. Und das Bedürfnis des Publikums, sich mit Beschwerden an die medienethische Selbstkontrolle zu wenden, ist nach wie vor gross. 126 Beschwerden wurden 2019 beim … Weiterlesen

Schnellere Verfahren als Ziel: Stiftungsrat beschliesst Reform des Schweizer Presserats

Der Stiftungsrat des Schweizer Presserats (SPR) hat ein Reformpaket verabschiedet, das ab 1.1.2020 schrittweise umgesetzt werden soll. Er reagiert damit auf die steigende Zahl hängiger Beschwerden und die Herausforderungen der zunehmend digitalisierten Medienwelt. Oberstes Ziel ist die Beschleunigung der Verfahrensdauer und eine stärkere Einmischung in medien- und berufsethische Debatten. Das Präsidium wird neu strukturiert, die … Weiterlesen

«Native Advertising»: Presserat zeigt sich besorgt

Der Schweizer Presserat ist sich bewusst, dass die Zeitungsverlage Werbeeinnahmen akquirieren müssen. Die immer subtileren Formen, welche für das «Native Advertising» eingesetzt werden, beunruhigen ihn jedoch zutiefst. Dieses Eindringen von kommerziellen Inhalten, die so gestaltet sind, dass sie nicht eindeutig als solche erkannt werden sollen, in den redaktionellen Teil zeugt von einem Mangel an Respekt … Weiterlesen

Ringier verfälscht historische Wahrheit

Der Schweizer Presserat bedauert die Löschung von über 200 «Blick»-Artikeln aus der Schweizer Mediendatenbank (SMD) durch den Ringier-Medienkonzern. Dieser willkürliche Eingriff in die Archivfreiheit verfälscht das Bild dessen, was Schweizer Medien zum Fall Spiess-Hegglin/Hürlimann publizierten. Damit auch spätere Generationen ein getreues Bild erhalten, muss ein Archiv (möglichst) vollständig sein. Die SMD hat daher die zentrale … Weiterlesen

Informationswebseiten und soziale Netzwerke: Der Presserat definiert seine Zuständigkeit

Welche der vielen Informationsseiten im Internet fallen in den Anwendungsbereich des Presserats? Sind Journalisten, die sich individuell in den sozialen Medien äussern, verpflichtet, die berufsethischen Regeln zu beachten? Um diese Fragen – beide eine Folge der Umbrüche in der Medienlandschaft  – zu klären, hat der Schweizer Presserat zwei neue Grundsatzstellungnahmen verabschiedet. Der Stiftungsrat des Presserats … Weiterlesen

Jahrheft 2018: Presserat zu kniffligen Themen

Der Schweizer Presserat hat sein Jahrheft 2018 veröffentlicht. Es berichtet über die Rekordzahl und den Inhalt der Beschwerden des letzten Jahres. Präsident Dominique von Burg macht sich im Editorial Gedanken zum Zuständigkeitsbereich des Presserats im digitalen Medienzeitalter. Markus Spillmann, der Präsident des Stiftungsrats, schreibt zum Vertrauen in den Journalismus und wie Journalistinnen und Journalisten verantwortungsvoll … Weiterlesen

Zwei Frauen neu im Presserat

An seiner Sitzung vom 17. April 2018 hat der Stiftungsrat der Stiftung «Schweizer Presserat» Annika Bangerter und Simone Rau als neue Mitglieder des Presserats gewählt. Annika Bangerter ist Redaktorin im Ressort «Leben und Wissen» bei den AZ Medien. Simone Rau ist als Reporterin beim Recherchedesk der Tamedia tätig. Die beiden neuen Mitglieder ersetzen Matthias Halbeis … Weiterlesen

Presserat besorgt über die wahrscheinlichen Folgen der «No-Billag-Initiative»

Als Selbstkontrollorgan der Branche, welches der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, hat der Presserat die Aufgabe, sowohl die Qualität der journalistischen Arbeit als auch die Informationsfreiheit zu verteidigen. Soweit diese Werte betroffen sind, sieht er es als seine Pflicht an, sich in einer Abstimmungskampagne zu äußern. Angesichts des radikalen Charakters der «No-Billag-Initiative» und vor dem Hintergrund … Weiterlesen

Rekordzahl an Beschwerden

2017 geht in die Geschichte des Schweizer Presserats ein: Seit seinem Bestehen 1977 gab es noch nie so viele Beschwerden. Und: Per Anfang 2018 wurde das Geschäftsreglement angepasst. Beim Schweizer Presserat sind 2017 insgesamt 127 Beschwerden eingegangen. Dies sind so viele wie noch nie zuvor: Der langjährige Durchschnitt beträgt 80 Beschwerden pro Jahr. Gleichzeitig hat … Weiterlesen

Der Presserat in neuem Look

Erstmals seit seinem Bestehen 1977 hat der Schweizer Presserat sein Erscheinungsbild erneuert. Er tritt mit einem verschlankten, moderneren Logo auf und er hat seine Webseite vollständig neu gestaltet. Die bisherige Webseite stammte aus den Anfangszeiten des Internets. Sie genügte den Ansprüchen heutiger Nutzerinnen und Nutzer funktional und ästhetisch nicht mehr. Den Relaunch ermöglichten Beiträge von … Weiterlesen

Presserat präzisiert Richtlinien

Leser muss bezahlte Inhalte erkennen können Der Schweizer Presserat hat seine Richtlinien 10.1 (Trennung zwischen redaktionellem Teil und Werbung) und 10.2 (Sponsoring, Pressereisen, Koppelung von redaktionellen Berichten und Werbung) überarbeitet. Er fasst damit die neuen Formen von bezahlten Inhalten ins Auge. Konkreter Auslöser war eine Beschwerde gegen ein sogenanntes Native Advertising auf dem Newsportal «watson.ch». … Weiterlesen

Schweizer Presserat zur Anhörung von Jürg Jegge

Im Nachgang zur Publikation des Buches «Jürg Jegges dunkle Seite» sind Stimmen laut geworden, welche die Haltung des Journalisten, der als Co-Autor des Buches fungiert, in Frage stellen. Sie gehen davon aus, das der schwer belastete Pädagoge vor Veröffentlichung des Buches hätte angehört werden müssen. Einige sind zudem der Meinung, der Schweizer Presserat müsste sich … Weiterlesen

Presserat setzt sich für Unabhängigkeit der SRG ein

Die Verteidigung der Informationsfreiheit und der Unabhängigkeit der Medien ist eine der vornehmsten Aufgaben des Schweizer Presserats. Aus diesem Grund bittet das Präsidium des Schweizer Presserats den Nationalrat, die Motion seiner Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen anlässlich der Sitzung vom 14. März 2017 abzuweisen. Diese fordert, dass künftig die eidgenössischen Räte der SRG eine Rahmenkonzession … Weiterlesen

Presserat verkürzt Beschwerdefrist

Der Presserat verkürzt die Frist zur Einreichung einer Beschwerde von sechs auf drei Monate. Die Frist beginnt mit der Publikation des beanstandeten Medienberichts zu laufen. Diese Änderung des Geschäftsreglements gilt seit dem 1. Januar 2017. In Übereinstimmung mit dem Stiftungsrat hat das Presseratspräsidium zudem beschlossen, ab 2017 zu kommunizieren, welche Medien es versäumt haben, über … Weiterlesen

Markus Spillmann neuer Präsident der Stiftung «Schweizer Presserat»

An seiner Sitzung vom 19. Dezember 2016 hat der Stiftungsrat der Stiftung «Schweizer Presserat» Markus Spillmann, ehemaliger Chefredaktor der «Neuen Zürcher Zeitung», zum Präsidenten des Stiftungsrats gewählt. Markus Spillmann folgt auf Bernard Cathomas, der die Stiftung seit 2012 präsidiert hat und dieses Amt nun altershalber abgibt. Markus Spillmann ist Journalist mit Führungserfahrung und ein gut … Weiterlesen

Seraina Kobler neues Mitglied des Schweizer Presserats

An seiner Sitzung vom 22. November 2016 hat der Stiftungsrat der Stiftung «Schweizer Presserat» Seraina Kobler als neues Mitglied des Presserats gewählt. Seraina Kobler ist Inland-Redaktorin bei der «Neuen Zürcher Zeitung». Sie ersetzt Franca Siegfried.  

Medienmitteilung Jahresmedienkonferenz 2016

«Schweiz am Sonntag» verletzte Geri Müllers Intimsphäre Die «Schweiz am Sonntag» hat mit ihrem ersten Artikel über Geri Müllers Online-Chat mit einer jungen Frau den Journalistenkodex verletzt. Der Schweizer Presserat heisst eine Beschwerde von 18 Parlamentarierinnen und Parlamentariern gut. Unter dem Titel «Geri Müller: Nackt-Selfies aus dem Stadthaus» hatte die «Schweiz am Sonntag» am 17. … Weiterlesen

Medienmitteilung Plenarsitzung Presserat Mai 2016

Der Presserat verteidigt die Unabhängigkeit der Redaktionen An seiner Plenarsitzung vom 24. Mai 2016 hat der Schweizer Presserat bekräftigt, dass die Unabhängigkeit der Redaktion und die klare Trennung von Redaktionellem und Werbung heute wie gestern Grundpfeiler der Glaubwürdigkeit der Medien und ihrer Daseinsberechtigung sind. Diese grundlegenden Prinzipien in Frage zu stellen, und sei es aufgrund … Weiterlesen

Neue Mitglieder des Schweizer Presserats

An seiner Sitzung vom 12. April 2016 hat der Stiftungsrat der Stiftung «Schweizer Presserat» fünf neue Mitglieder des Presserats gewählt, davon vier Journalistenvertreterinnen und -vertreter und eine Publikumsvertreterin. Neu in den Presserat gewählt wurden: Sonia Arnal, stellvertretende Chefredaktorin des «Matin Dimanche», Dennis Bühler, Bundeshausredaktor der «Südostschweiz» und der «Aargauer Zeitung», Denis Masmejean, Journalist des «Le … Weiterlesen

Medienmitteilung Jahresmedienkonferenz 2015

Presserat warnt vor Geheimjustiz Die Öffentlichkeit von Gerichtsverfahren ist ein wesentliches Element einer demokratisch kontrollierten Justiz. Doch abgekürzte Verfahren und die Masse an Strafbefehlen unterlaufen dieses Prinzip. Der Presserat sieht das Recht der Öffentlichkeit auf Information in Gefahr. Der Schweizer Presserat betont in einer neuen Stellungnahme das Öffentlichkeitsprinzip bei Strafbefehlen und Gerichtsverfahren und lanciert einen … Weiterlesen

Medienmitteilung zu Charlie Hebdo

Das Präsidium des Schweizer Presserats ist tief bestürzt über das feige Attentat auf die Redaktion von «Charlie Hebdo». Es würdigt den Mut der Karikaturisten, welche die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Presse trotz Drohungen verteidigt und diesen Mut mit ihrem Leben bezahlt haben. Wie zahlreiche andere Medien ruft es zum Widerstand auf, die Informationsfreiheit und … Weiterlesen