Die Finanzierung des Schweizer Presserats ist bis Ende 2023 gesichert. Der Stiftungsrat schiesst einmalig 100 000 Franken ein. Neue Projekte – die auch helfen sollen, die langfristige Finanzierung zu garantieren – können damit angegangen werden.
Im Februar wurde das Medienförderpaket an der Urne abgelehnt, damit rückte die vom Presserat dringend benötigte finanzielle Unterstützung durch den Bund in weite Ferne. Dem für die Finanzierung des Presserats verantwortlichen Stiftungsrat ist es gelungen, kurzfristig eine Lösung zu finden und finanzielle Mittel bereitzustellen, damit der Presserat seine kostenlose Dienstleistung weiterhin in gewohnter Qualität aufrechterhalten kann.
Der Stiftungsrat stellt dem operativen Presserat einmalig zusätzliche Mittel in der Höhe von 100’000 Franken zur Verfügung. An diesem «Rettungsring» beteiligen sich die sechs Trägerorganisationen Impressum, SSM, Syndicom, Konferenz der ChefredaktorInnen, SCHWEIZER MEDIEN und SRG. Massgeblich dazu beigetragen haben der Verlegerverband SCHWEIZER MEDIEN sowie die SRG SSR. Mit dieser Überbrückungszahlung kann der operative Betrieb des Presserats weitergeführt werden. «Die Zukunft des Presserats ist vorerst gesichert», sagt Martina Fehr, Präsidentin der Stiftung Schweizer Presserat: «Die Suche nach Mitteln für ein nachhaltiges finanzielles Fundament geht jedoch weiter.»
Ein Gönnerverein ist im Aufbau und das Fundraising wird vorangetrieben. Ziel ist es, Projekte zu realisieren, für die das reguläre Budget des Presserats nicht reicht und so die Arbeit des Presserats für die Zukunft zu stärken.
Jahrheft 2022
Anlässlich der Jahresmedienkonferenz hat der Presserat auch sein neues Jahrheft vorgestellt. Es enthält den Jahresbericht mit Leitentscheiden sowie Zahlen und Fakten aus dem vergangenen Jahr. Ein weiterer Beitrag gibt Antwort auf die Frage, ob es zulässig war, verdeckt im Innern einer Gruppe von Corona-MassnahmengegnerInnen zu recherchieren. Und: In seinem Abschiedsbeitrag zieht der langjährige Vizepräsident des Presserats, Max Trossmann, eine persönliche Bilanz über seine 23 Jahre Engagement für den Presserat.
Die Stiftung «Schweizer Presserat» gewährleistet die finanziellen, inhaltlichen und organisatorischen Grundlagen des Schweizer Presserates. Die Träger der Stiftung sind: Impressum, Die Schweizer JournalistInnen / SSM, Syndikat Schweizer Medienschaffender / Syndicom / Verein «Konferenz der ChefredaktorInnen» / Verlegerverband SCHWEIZER MEDIEN / SRG SSR. Die Träger sind entsprechend ihrer Zuwendung mit einer gewissen Anzahl Mitglieder im Stiftungsrat vertreten.
Der Presserat ist eine Selbstregulierungsorganisation der Schweizer Medienbranche und ein Ort der ethischen Reflexion. Er besteht aus 21 Mitgliedern. Sechs Mitglieder sind Publikumsvertreter, welche keinen Medienberuf ausüben. Die übrigen Presseratsmitglieder sind Medienschaffende. Sie diskutieren und beurteilen die eingegangenen Beschwerden auf Basis der «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten».