Die «Wochenzeitung» (WOZ) bezeichnete in einem Artikel eine «angebliche Aussage» des SRF-Sportmoderators Sascha Ruefer als rassistisch. In der Rohfassung der Aufnahme zur Dokuserie «The Pressure Game» zur Schweizer Fussball-WM-Kampagne in Katar 2022 soll Ruefer gesagt haben: «Granit Xhaka ist vieles, aber er ist kein Schweizer.» Gegen den WOZ-Artikel ging beim Presserat eine Beschwerde ein. Andere Medien, die die Originalfassung gesehen haben, bestätigten dann aber, dass der Satz in ähnlicher Weise gefallen sei. Die ausgewählten Journalisten mussten jedoch einwilligen, den Satz nicht direkt zu zitieren, um die Filmausschnitte im Original sehen zu dürfen. Der WOZ wurde dieser Zugang zum Original mehrfach verweigert. Der Presserat kommt zum Schluss, dass die WOZ mit ihrem Beitrag die Wahrheitspflicht nicht verletzt hat, weil die Äusserung als rassistisch eingeschätzt werden kann, wenn auch nicht im strafrechtlichen Sinne, so doch im Sinne von Ausgrenzung wegen einer Andersartigkeit.
Der Presserat diskutierte auch das Verhalten von Schweizer Radio und Fernsehen SRF, das der Wahrheitsfindung wenig dienlich war. SRF hat den Zugang zu Informationen auf ausgewählte Journalistinnen und Journalisten beschränkt und ihnen vorgegeben, was sie veröffentlichen dürfen und was nicht. Eine solche Einschränkung ist stossend, insbesondere wenn es sich um das SRF handelt, das grossteils durch Gebührengelder finanziert wird.