Die «Neue Zürcher Zeitung» veröffentlichte im Februar 2024 mehrere Artikel über Roma aus der Ukraine, die in der Schweiz mit dem Schutzstatus S aufgenommen worden sind. Mit pauschalisierenden und unbelegten Behauptungen über angeblich gekaufte Pässe, erschlichene Rückkehrhilfe, organisierte Kriminalität von «Grossfamilien» sowie Integrationsproblemen zeichnete die NZZ ein Bild, das der Presserat als Verletzung des Diskriminierungsverbots einstuft. Zudem rügt der Presserat die mangelhafte Angabe oder das gänzliche Fehlen von Quellen. Und er kritisiert, dass in einem der NZZ-Texte die 60’000 ukrainischen Flüchtlinge mit Schutzstatus S den schätzungsweise 50’000 bis 80’000 in der Schweiz lebenden Roma gegenübergestellt werden. Zwischen den beiden Gruppen besteht kein Zusammenhang. Falsch und diskriminierend war auch die Aussage, dass die in der Schweiz lebenden Roma lediglich «toleriert» würden, da sie nicht als nationale Minderheit anerkannt seien. Diese Roma sind Schweizer StaatsbürgerInnen und ein fester Bestandteil der Schweizer Gesellschaft.